Jugendkapelle

Jengen-Weicht-Ketterschwang-Westendorf

Bei der Jugendkapelle Jengen-Weicht-Ketterschwang-Westendorf handelt es sich, wie der Name schon sagt, um ein Gemeinschaftsorchester der benachbarten Musikkapellen.

Die Jugendkapelle bietet den Jugendlichen die Möglichkeit ihre Erfahrungen im Zusammenspiel auf bereits höherem Niveau auszuweiten. Im Laufe der Zeit werden auch die Anforderungen an die Musiker immer höher und es wird gezielt immer mehr Verantwortung an die Ältesten von ihnen übergeben. In der Regel stellen sich die Jungmusiker dieser Verantwortung auch noch, wenn sie bereits der Stammkapelle des jeweiligen Vereins beigetreten sind, so ist es keine Seltenheit, dass ältere Musiker einige Zeit in beiden Orchestern parallel mitwirken.

Die Jungmusiker besitzen beim Eintritt in die Stammkapelle bereits fundierte Erfahrungen im Orchesterspiel und haben es nicht mehr schwer, sich gut einzufügen. Als Eintrittsniveau in die Jugendkapelle wird das Bestehen der D1 Bläserprüfung festgelegt, so sind gewisse musikalische Grundkenntnisse für eine sinnvolle Arbeit sichergestellt.
Neben dem gemeinsamen musizieren trägt die Jugendkapelle auch wesentlich zur Gemeinschaftsförderung zwischen den einzelnen Musikern verschiedener Generationen und Heimatorte bei.

Die Proben der Jugendkapelle finden stets am Montag um 18:30 Uhr abwechselnd in den Probenräumen der teilnehmenden Vereine statt.

 

 

Chronik der Jugendarbeit im Musikverein Jengen


Wenn in den 70ern und Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in der Umgebung ein Fest veranstaltet wurde, war des öfteren auch die Jengener Jugendkapelle dabei, die sich mit ihren seinerzeit modischen roten Strickjanckern und ihrem jungen Erscheinungsbild von den alteingesessenen Kapellen frisch abhob. Spätestens beim Spielen des "Baby Face" standen die Musikerinnen und Musiker auf den Stühlen und das Festzelt tobte vor Begeisterung.

Die Anfänge eines aus Jugendlichen bestehenden Ensembles gehen bis etwa 1968 zurück, wobei im Mai 1970 erstmals von einer Jugendkapelle die Rede war. Diese Kapelle wurde noch von Kornelius Knoll ins Leben gerufen.

Der absolute Durchbruch gelang ab 1976 unter der musikalischen Leitung von Erich Ochmann und dem Management von Rosa und Willi Stedele. So leitete und dirigierte Erich Ochmann zwischen 1977 und 1986 zwei Jugendkapellen mit insgesamt ca. 70 Musikern und Musikerinnen, die von Anfang an auch an den Wertungsspielen des ASM mit großem Erfolg teilnahmen.

Noch heute schwärmen die Mitglieder von damals von den Feten und Festen im Mühlenweg und in der "Gennachbar". Dazu kamen neben den umjubelten Auftritten in der Umgebung tolle Ausflüge mit Unterhaltungskonzerten nach Tramin und Steinhaus in Südtirol, zur Partnerschaftskapelle in Unterpreppach und immer wieder Einladungen nach München zum Spielen im Ostpark und anderen Großereignissen. So spielte die Jugendkapelle unter anderem beim Katholikentag in Augsburg und beim 70. Geburtstag des damaligen bayrischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß in München auf. Bei dem von der Münchener TZ in der Olympiahalle veranstalteten Wettbewerb "Wer macht die beste Blasmusik?" belgte sie von 13 Kapellen, die unter 54 Bewerbern ausgewählt worden waren, den sechsten Platz. Die Freundschaft mit der Jugendkapelle Unterpreppach wurde 1983 beim internationalen Jugendmusikfest des ASM in Buchloe geknüpft.

Bedingt durch den riesigen Erfolg der Jugendkapelle, war die Bereitschaft der Jungmusiker, sich in der Stammkapelle zu integrieren verständlicherweise relativ gering, so dass Jengen tatsächlich über zwei getrennte Kapellen verfügte. Nur einmal, bei der Beerdigung von Pfarrer Franz Xaver Schönmetzler gab es einen gemeinsamen Auftritt der Kapellen unter dem heimischen Dirigenten Alfons Drischberger. Nach Auflösung der Jugendkapelle im Jahre 1986 fanden nur einige wenige Bläser der Jugend den Weg in die Stammkapelle.

Durch seine positiven Erlebnisse in beiden Kapellen ermutigt, baute Dirigent Gottfried Tröber ab 1995 wieder eine neue Jugendkapelle auf, die den Nachwuchs für die Stammkapelle stellen sollte. Im 1997 übernahm dann Alfred Nikolaus Müller das Dirigentenamt. Zeitweise wurde er dabei von Brigitte Haußer unterstützt.

Die Kapelle wuchs weiter und stellte ihr Können auch bei Wertungsspielen erfolgreich unter Beweis. Höhepunkt waren 1999 Gemeinschaftskonzerte der Jugendkapelle mit den Mühlbachtaler Jungmusikanten aus der Verwaltungsgemeinschaft Eggenthal in Friesenried und Jengen vor begeistertem Publikum. Ausflüge, ein Hüttenwochenende und eine Fahrt zum Sommerrodeln rundeten das Gemeinschaftserlebnis der Gruppe ab. Nach dem oben erwähnten Konzert wurde der natürliche Wechsel einer Jugendkapelle vorgenommen und die "älteren" Musiker in die Stammkapelle integriert.

Um beim Neuaufbau gleich wieder eine spielfähige Besetzung zu haben, gründete der Musiverein Jengen zusammen mit den Musikfreunden aus dem gemeindlichen Ortsteil Weicht eine gemeinschaftliche Jugendkapelle. Die Leitung übernahm zunächst Alexander Moritz aus Erkheim, der zu dieser Zeit Lehramt für Musik studierte.

 

Später schlossen sich auch noch die Gemeinden Ketterschwang und Westendorf der Jugendkapelle an. Auf Alexander Moritz folgten Thomas Lang und ab 2019 Jonas Fischer als musikalische Leiter. 

Im Rahmen des Jungendkonzertes im Juli 2023 in Westendorf übergab Jonas Fischer  seinen Dirigentenstab schließlich an Lorena Hibler und wünschte „seinen Musikern“ sowie seiner Nachfolgerin alles Gute und viel Freude am Musizieren.

Die Jugendkapelle Jengen-Weicht-Ketterschwang-Westendorf gibt ihr Können regelmäßig bei den Konzerten und Veranstaltungen der teilnehmenden Vereine zum Besten. Einmal im Jahr findet auch ein Ausflug mit viel Spaß und Spiel zur Förderung der Gemeinschaft statt.