1832 | Eindeutiger nachweisbare Instrumentalmusik in Jengen, geleitet von Schulmeister und Organist Matthias Miller. |
1863 | Nach dem Tod von Matthias Miller übernahm Andreas Grotz die Schulmeisterstelle und damit auch die Leitung der Musikkapelle. |
1886 | Karl Eberle wurde Dirigent der Musikgesellschaft. Er leitete die Kapelle bis 1901. Unter seiner Leitung wurde die Musikkapelle durch Konzerte und Tanzveranstaltungen in der Umgebung recht populär. Später dirigierte Dionys Schießl die Musikkapelle Jengen, dann übergab er das Amt an August Wegscheider. Er stand der Kapelle bis zum ersten Weltkrieg vor und ist 1917 als Soldat gefallen. |
1919 / 1920 | Nach dem ersten Weltkrieg übernahm Kornelius Knoll die Kapelle. Er wurde von August Wegscheider ausgebildet, und hatte Erfahrung in verschiedenen Militärkapellen gesammelt. Für eine Dorfkapelle der damaligen Zeit war er ein außerordentlich profilierter Leiter, was ihm bei seinen Musikern noch im hohen Alter den Beinamen „Meister“ eintrug. |
1926 | Gründung des Allgäu Schwäbischen Musikbundes. Als erste einfache Dorfkapelle schloss sich die Musikkapelle Jengen dem ASM an. |
11.06.1927 | Gründung des Musikverein Jengen. Die Vereinsgründung geschah mit großen Feierlichkeiten im Rahmen eines Musikfestes. Der Verein zählt die seiner Gründung 11 passive und 14 aktive Mitglieder und 2 Ehrenmitglieder. |
1933 | Ab diesem Jahr wurde das Vereins- und Musikerleben beträchtlich eingeschränkt. Kornelius Knoll hat in dieser Zeit die Leitung einer anderen Kapelle übernommen und überließ Pius Zitt das Amt des Dirigenten, der 1939 durch einen tragischen Arbeitsunfall ums Leben kam. |
1948 | Erst nach dem zweiten Weltkrieg trat die Jengener Musikkapelle wieder öffentlich auf. |
1951 | Beim 1. Wertungsspiel in Blonhofen errang die Kapelle in der mittelschweren Stufe ein „sehr gut“ |
1952 | 2. Bezirksmusikfest des ASM in Jengen. Am 26. Juli 1952 wurde der Festabend mit einer Besetzung von 28 Mann bestritten. Da viele Kapellen erst im Entstehen waren, hielt sich die Beteiligung mit 14 Kapellen in Grenzen. |
1952-1965 | Als 1. Vorsitzender war Franz Joseph Eberle im Amt. Unter seiner Führung wurde die Kapelle mit einer Allgäu Schwäbischen Tracht neu eingekleidet. |
1965 | Hans Haider übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden, welches er bis 1984 ausgeführt hat. |
1969 | Die Musikkapelle erhielt vom damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke als erste Kapelle des ASM - Bezikes V die „Pro Musica Plakette“ für über 100-jährige Tätigkeit |
1974 | Nach 55 Jahren als Dirigent wurde der hoch verdiente Kornelius Knoll verabschiedet. Die von ihm ausgebildete Jugendkapelle wurde in die Musikkapelle integriert. Sein Nachfolger wurde Erich Ochmann aus Waal, der die Kapelle bis 1978 leitete. |
1975 | 120 jähriges Bestehen der Musikkapelle Jengen wurde in diesem Jahr gefeiert. Anlässlich dieser Feier wurde die Kapelle mit einer neuen original Allgäu Schwäbischen Tracht gekleidet. Die alte Standarte aus dem Jahr 1927 war nicht mehr zeitgemäß und wurde durch eine neue Vereinsfahne ersetzt. Ein großer Wohltäter des Vereins, der mittlerweile zum Ehrenmitglied ernannte Alexander Moksel, stiftete die neue Fahne. |
1978 | Erich Ochmann legt das Amt als Dirigent nieder und dirigiert nur noch die Jugendkapelle Jengen. Die Musikkapelle hat etliche Abgänge zu verkraften und wird so auf phasenweise 16 Mann Besetzung dezimiert. In dieser Lage übernimmt Lambert Schleinkofer das Amt des Dirigenten. Nach seiner Zeit übergibt er seinem ehemaligen Schüler Walter Edelmann die Leitung der Musikkapelle. |
1982 | Auf Anregung von Walter Edelmann werden die ersten Kirchenkonzerte veranstaltet. |
1986 | Die 1984 neu gewählte Vorstandschaft unter ihrem Vorsitzenden Franz Tröber beschließt die Auflösung und Integrierung der Jugendkapelle. |
1987 | Anfang des Jahres zieht die Kapelle in den neuen Proberaum im fertig gestellten Gemeindehaus ein. |
1989 | Die Kapelle wird mit einer neuen Tracht, ersmals mit Lederhose und Dirndl, eingekleidet. |
1992 | Nach einem erfolgreichen Wirken übergibt Walter Edelmann den Taktstock an Gottfried Tröber. Anschließend wird er zum Ehrendirigenten des Musikvereins Jengen ernannt. |
1991-1995 | Helmut Lässer übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden. Sein Nachfolger Josef Knoll amtiert von 1994 bis Mitte 1995. Danach übernimmt für ein halbes Jahr Thomas Lutz kommissarisch das Amt der Vereinsleitung. |
1996 | Lothar Appelt wird an die Spitze des Vereins gewählt. Unter seiner Leitung wird das 45. Bezirksmusikfest des Beziks V in Jengen durchgeführt, bei dem sich 37 Kapellen beim Wertungsspiel beteiligten. |
2003 | Lothar Appelt gab das Amt des 1. Vorsitzenden an Gottfried Tröber ab, der zugleich auch noch als Dirigent tätig war. |
2004 | Beim Jahreskonzert wurde der neue Dirigent Johannes Weihmeyer vorgestellt, und Gottfried Tröber wurde nach 12 Jahren Tätigkeit als Dirigent verabschiedet. |
2005 | Johannes Weihmeyer konnte nach der Sommerpause das Amt des Dirigenten nicht mehr weiterführen, und Gottfried Tröber erklärte sich wieder bereit als Dirigent zu fungieren bis ein neuer gefunden ist. |
2006 | Bei der Jahreshauptversammlung wird Norbert Lang zum 1. Vorsitzenden des Musikvereins Jengen gewählt. Nach langer Suche eines neuen Dirigenten konnte beim Jahreskonzert Dieter Wilhelm Beck vorgestellt werden. |
2007 | Gerade mal vier Wochen vor dem Jahreskonzert beendete Dieter Beck seine Dirigententätigkeiten in Jengen, und die Kapelle stand ohne musikalische Leitung vor dem Konzert, das zum Teil schon einstudiert war. Alle Musiker waren sich sofort einig, dass das Konzert unter der Leitung von Gottfried Tröber gespielt werden kann. Das Konzert war ein voller Erfolg! |
2008-2013 | Nach der Sommerpause konnte der Verein Thomas Wieser engagieren, der beim Jahreskonzert als neuer Dirigent vorgestellt wurde. Der Verein konnte sich glücklich schätzen, einen so ausgezeichneten Dirigenten für Jengen gewinnen zu können. Thomas Wieser verstand es, den Musikern in kürzester Zeit, mit geringem Probenaufwand perfekte Klangqualität beizubringen. Das musikalische Niveau wurde stetig besser. Schon 2009 konnten bei den beiden teilgenommenen Bezirksmusikfesten 95 Punkte und somit ausgezeichnete Erfolge erzielt werden. Die Kapelle wuchs weiterhin zu einem hervorragenden Klangkörper zusammen. 2013 wagte man den Schritt in die Oberstufe, wobei man mit erspielten 90 und 95 Punkten die richtige Entscheidung bestätigt bekam. Am Jahreskonzert wurde Thomas Wieser nach über fünfjähriger ausgezeichneter Tätigkeit verabschiedet. Die Musikerinnen und Musiker trennten sich schweren Herzens von Thomas Wieser. |
2014 | Thomas Lang übernimmt die musikalische Leitung |
2018 | Bei der Jahreshauptversammlung wurde Eva-Maria Lang zur 1. Vorsitzenden des Musikvereins Jengen gewählt. |
2019 | Robert Schmid übernimmt die musikalische Leitung. |
Kornelius Knoll, geboren am 05.03.1894, hat im Jahr 1912 die Musikkapelle Jengen übernommen und war 63 Jahre lang ihr Dirigent. In dieser Zeit machte er viele Jugendliche mit dem Musizieren vertraut. Zwei, vielleicht auch drei Generationen junger Leute hat er auf einem Instrument ausgebildet. Darüber hinaus hat er als verantwortlicher Dirigent auch die Musikkapellen Waal und Rieden geleitet; letztere hat er 1966 als erster Ausbilder beim Aufbau unterstützt. In schwierigen Jahren hat er das Kulturgut der Blasmusik gepflegt und Jengen weit über seine Grenzen bekannt gemacht.
Ferner war Kornelius Knoll ein großer Förderer der Allgäu-Schwäbischen Blasmusik. Da er schon früh die Vorteile eines Musikbundes erkannte, war er als Gründungsmitglied des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) engagiert. Jengen war somit als eine der ersten Kapellen Mitglied des ASM und zugleich eine der ersten Kapellen im Allgäu, die bei Wertungsspielen in der Kunststufe aufgetreten ist. Knoll war ein Zeitgenosse des ehemaligen ASM-Präsidenten Georg Mayer. "Blasmusikalisch" trugen die beiden einen harten Wettstreit aus und setzten so viele Akzente für die weitere Entwicklung.
Kornelius Knoll setzte sich aber nicht nur für die Blasmusik ein. Er war auch Mitglied des Veteranenvereins Jengen-Ummenhofen-Eurishofen und dort zugleich 30 Jahre lang Vorstand. Außerdem leistete er 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst und stand drei Jahre lang als Kommandant an deren Spitze. Zusätzlich übernahm er die Tätigkeit als Hornist der Feuerwehr.
In Würdigung seiner Verdienste erhielt Knoll viele hohe Auszeichnungen: Der ASM verlieh ihm die Fördermedaille in Gold, der Musikverein Jengen hat ihn zum Ehrendirigenten ernannt, der Veteranenverein Jengen-Ummenhofen-Eurishofen machte ihn zum Ehrenvorstand und die Freiwillige Feuerwehr Jengen zeichnete ihn mit der silbernen Ehrennadel aus.
Am 24.01.1984 ist Kornelius Knoll im Alter von fast 90 Jahren verstorben. Der Musikverein Jengen ist sich der Verdienste seines großen Meisters immer noch bewusst. Zum Gedenken an Kornelius Knoll ist seither im Probenraum ein Fotoportrait von ihm angebracht.